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Sonntage eines Grossstadters in der Natur

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Mitten im argsten Winter spazieren gehen, bei Frost und Schnee?

Sie sind wohl nicht ganz - gesund, Herr Tanzmann? So oder ahnlich hatte er es oft gehort, wenn er fur den Sonntag alle Zusammenkunftsplane in der Goldenen Traube abgelehnt hatte, um seinen gewohnten Spaziergang ins Freie zu unternehmen.

Im Sommer zwar hatte er Begleiter genug, denn in der warmen Jahreszeit waren seine Freunde, wie die meisten Berliner, gern bereit, einen groen Ausflug mitzumachen.

Sobald es aber wieder Herbst wurde, und der Nordwest die Blatter und den Sommerstaub um die frierenden Ohren der Menschen wirbelte, hatten die Freunde genug und taten nicht mehr mit.

Herr Tanzmann wunderte sich daruber, denn ihm brachte jede Jahreszeit neue Reize.

Nicht einmal im strengsten Winter setzte er aus. Ja, er freute sich auf seine Spaziergange im Januar genau so wie auf die im heitersten Sommer.

An Hitze und Frost, Regen und Sonnenschein gleich gewohnt, war er einer jener Glucklichen, die absolut wetterfest sind, denen das Wetter nie eine Freude verdirbt.

Also am Sonntag fruh gleich nach sieben, als die Nacht noch auf den Straen der Stadt lag, brach er auf.

Der Himmel aber war schon hell, im Westen stand die blasse Scheibe des Vollmonds, und im Osten leuchtete schon das lichte Orangerot der noch unter dem Horizont verborgenen Sonne.

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Culturea
104190956Y / 9791041909568
Paperback / softback
02/03/2023
52 pages
189 x 246 mm, 109 grams
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