Image for Klassiker jenseits der Klassik : Wilhelm Heinses 'Ardinghello' - Individualitatskonzeption und Rezeptionsgeschichte

Klassiker jenseits der Klassik : Wilhelm Heinses 'Ardinghello' - Individualitatskonzeption und Rezeptionsgeschichte

Part of the Communicatio series
See all formats and editions

Wilhelm Heinses Roman Ardinghello und die glückseligen Inseln (1787) wird von der gegenwärtigen Literaturwissenschaft überwiegend als Marginalie behandelt: Er gilt als formal defizitär, als theorieüberladen und literaturgeschichtlich kaum zu verorten.

Leonhard Herrmann zeigt, dass Heinses Roman gerade in dieser Beschaffenheit als Ausdruck eines philosophisch-literarischen Experiments zu betrachten ist: das empirische Individuum als vollkommen frei von allen sozialen und metaphysischen Determinanten zu denken.

Dies unterscheidet ihn erheblich von vergleichbaren deutschsprachigen Werken seiner Zeit und lässt ihn – wie im Rahmen einer rezeptionsgeschichtlichen Analyse deutlich wird – immer wieder zum Gegenstand begeisterter Lektüren werden.

Noch im Laufe des 19. Jahrhunderts wird versucht, den Roman in den entstehenden ,Klassiker‘-Kanon zu integrieren – ein Versuch, der schließlich an den Differenzen zu den ,klassischen‘ Werken Goethes und Schillers scheitert.

Um 1900 wird Heinses Roman daher zum Klassiker jenseits der Klassik.

Aus diesen Ergebnissen leitet die Studie generalisierbare Annahmen zur Theorie literarischer Kanones ab: Diese gelten als komplexe Systeme äußerer wie innerer Bezüge, die bei jedem Versuch der Inklusion berücksichtigt werden müssen.

Read More
Available
£136.80 Save 10.00%
RRP £152.00
Add Line Customisation
Usually dispatched within 4 weeks
Add to List
Product Details
De Gruyter
3110230372 / 9783110230376
Hardback
833.6
17/03/2010
Germany
360 pages
230 x 155 mm, 649 grams