Psychotherapie, Lebensqualitat und Prophylaxe: Beitrage zur Gesundheitsvorsorge in Gesellschaftspolitik, Arbeitswelt und beim Individuum (1996 edition.)

"Aber der Mensch ist kein Ding, und wenn er sich in ein Ding verwandelt, wird er krank, ob er es wei oder nicht" (Erich Fromm, 1958).

Dieses Buch versteht sich als Ergnzung zur einschlgigen psychotherapeutischen Fachliteratur.

Im Vordergrund steht weniger die psychotherapeutische Methodendiskussion als vielmehr die Relevanz des psychotherapeutischen Handelns selbst.

In diesem Sinne befat sich dieses Buch mit einem sehr brisanten Thema in Zeiten der Kostenexplosion und Unbezahlbarkeit des Gesundheitswesens: dem Vorbeugen von Krankheiten, ausgehend von den Erkenntnissen der Psychotherapie.

Der medizinische Begriff erfate Krankheit lange Zeit als einen objektivierbaren, abgegrenzten Leidenszustand auerhalb der Norm.

Jegliche Subjektivitt, wie sie eine psychologische, soziale oder gesellschaftliche Betrachtungsweise einschliet, wurde vermieden oder auf die Ebene gesundheitspolitischer prventiver Manahmen beschrnkt, die dem Primat der vorwiegend krperlichen Hygiene und Sicherheit gehorchten.

Die Psychotherapie als Behandlungsmethode befat sich mit der Heilung innerpsychischer und interindividueller Symptome und Konflikte und schliet somit die subjektive Befindlichkeit mit ein.

Eine gesellschaftliche Betrachtungsweise erlaubt, den Menschen und seine Krankheit auch als Symptom seiner Zeit zu erkennen und zu verstehen. ber die reichhaltigen Erfahrungen von Psychotherapeuten der verschiedenen Schulen wird dem Leser Einblick in die Entstehungsbedingungen, Auslsefaktoren und den psychischen Hintergrund der Leidens- und Genesungsdynamik gegeben und der Bogen vom Verstehen individueller Leidenszusammenhnge zu gesellschaftlichen Faktoren gespannt.

Durch die bewute Gliederung des vorliegenden Buches in drei Abschnitte, einem gesellschaftspolitischen, einem betriebsspezifischen und einem persnlichkeitsorientierten, sollen Akzente gesetzt werden, die es dem Leser ermglichen, ber die verschiedenen Zugnge die Denk- und Arbeitsanstze der Psychotherapie im Rahmen ihrer prophylaktischen Mglichkeiten kennenzulernen.