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Rupertsweiler Leut

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Auszug: "Im Dorfchen Rupertsweiler herrscht reges Leben, seit ein paar Tagen schon fahren Wagen hochgepackt mit Tannenreisig aus dem nahen Wald und die wurzig duftenden Zweige werden in groen Massen an der Kirche und den ansehnlichsten Hausern abgeladen.

Und abends sitzen die jungen Madchen auf den Banken vor den Hausern und winden unter frommem Gesang meterlange Gewinde aus Tannenzweigen, wahrend die kleinen Geschwister rote, weie oder gelbe Papierblumen hineinbinden.

Fronleichnam steht vor der Tur, und wie jedes Jahr wetteifern alle, wer den schonsten Schmuck haben wurde zur feierlichen Prozession.

In den Hausern ist auch geschaftiges Treiben, die Heiligen werden unter den schutzenden Florhullen oder Glassturzen hervorgeholt und wo's notig ist, die Kronen oder Heiligenscheine neu vergoldet, die Sockel mit Kranzen von leuchtend bunten Papierblumen umwunden.

Ollampchen oder[S. 2] gar Leuchter aus Glas oder Silberblech werden geputzt und gefullt, um zu Ehren des Allerheiligsten angezundet zu werden, wenn die ganze Gemeinde, was nur laufen kann, mitzieht durch alle Straen und bis an die auerste Feldgrenze im Triumphzug des Heilands.

Die Kufermarie ist eben fertig geworden mit ihrem letzten Gewinde und reinigt sich jetzt am Bachlein, das an ihrem Haus vorbeieilt, die harzigen Hande, bindet eine frische Schurze vor und geht quer uber die Strae zum Kirchplatz, wo das Pfarrhaus steht.

Die alte Haushalterin des Pfarrers, Fraulein Theres, offnete auf ihr Klopfen und begrute die Kufern mit einem freundlichen: Ihr wann wieder der hl.

Aloysius hole zum ziere, i han nen scho runtergeholt us em Gaschtzimmer." -"

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30/04/2023
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